Klimabündnis Iserlohn 2035

Standpunkt des Klimabündnisses Iserlohn 2035 zu Erneuerbare Energien

Das Klimabündnis hat sich in seinem letzten Treffen am 13.08. mit den Mutmaßungen der Initiative BIRDS (IKZ 09.08.) beschäftigt, die eine höchst spekulative Erzählung verbreitet. Das Klimabündnis tritt für den Ausbau von regenerativen Energien im lokalen und regionalen Raum ein, wenn der zu erwartende Klima-Nutzen gegenüber ökologischen Beeinträchtigungen überwiegt. Die jüngste Veröffentlichung der Stadtwerke (IKZ vom 15.08.) stellt klar, dass die Stadtwerke das Thema "Windkraft im Stadtwald" nicht verfolgen werden, da es im Rat dafür keine Mehrheiten gibt. Es gibt also die von BIRDS unterstellten Pläne nicht.

Nach dieser Klarstellung sieht das Klimabündnis Iserlohn aber dennoch einen dringenden Bedarf nach weiteren regenerativen Energiequellen in Iserlohn. Auch wenn die Wärmepumpe in der Vergangenheit vielfach abgelehnt wurde, ist absehbar, dass sich spätestens nach Fertigstellung der kommunalen Wärmeleitplanung immer mehr Hauseigentümer für die Stromheizung mit Wärmepumpe entscheiden (müssen!).
Das Heizen mit fossilen Brennstoffen wird schlicht zu teuer werden. Der CO2-Preis wird weiter deutlich steigen, auch wenn er dann immer noch nicht den klimatischen und ökologischen Notwendigkeiten entspricht. Zurzeit werden E-Fahrzeuge nur in überschaubarer Menge gekauft, und der Spritpreis ist eher niedrig, aber dies wird nicht so bleiben. Die Bürger und Bürgerinnen werden verstärkt E-Autos nachfragen, so wie sie sich gegenwärtig für Balkonkraftwerke begeistern. Daher dürfte auch in Iserlohn der Stromverbrauch ansteigen. Dieser muss durch einen innerstädtischen Netzausbau gemanagt werden, damit alle lokalen Solaranlagen integriert werden können.

Es ist also auch in Iserlohn nach Meinung des Klimabündnisses dringend notwendig, dass die Kommunalpolitik und die Stadtwerke sich der Entwicklung stellen, um die Energieversorgung zukünftig leisten zu können. Die Vor-Ort-Versorgung mit Grünem Strom ist eine wichtige Zukunftsaufgabe. Es gibt in Iserlohn noch unzählige geeignete Dachflächen, auf denen noch keine Solarzellen installiert sind. Dafür braucht es Beratungsangebote, die den Bürgerinnen und Bürgern verdeutlichen, wie schnell sich Solar auf dem Dach auch finanziell rechnet. Die Kombination von Solar auf dem Dach oder dem Carport mit einem Speicher im Keller oder in der Garage und einem E-Fahrzeug wird eine preiswerte und ökologische individuelle Mobilität ermöglichen. Für Menschen ohne Eigenheim, die sich an der ökologischen Wende beteiligen möchten, sollte es Beteiligungsmöglichkeiten an gemeinsamen neuen Solaranlagen in der Stadt durch Fonds- oder Genossenschaftsmodelle geben. Diese können nach allen Erfahrungen mehr Rendite einbringen als Anlagen in Tages- oder Festgeld. Werbung in diesem Sinne sieht das Klimabündnis als eine Aufgabe für die Stadtwerke. Für die Versorgung mit ökologischer Heizenergie müssen die Stadtwerke auch Nahwärmeinseln anbieten. Fernwärme lohnt sich nur in den verdichteten Gebieten, in denen viele Wohneinheiten angeschlossen werden können. Für die vielen verstreuten Ortslagen in Iserlohn sollte es auch ein ökologisches Wärmeangebot geben.

Die Stadtwerke beginnen, sich der Herausforderung zu stellen, nicht nur weitgehend Strom aus Großanlagen zu verteilen, sondern zunehmend die Verteilung des Stroms von vielen kleinen Erzeugern als Smart-Grid ( intelligentes ökologisches Stromnetz) zu organisieren. Dazu braucht es eine Initiative zum schnellen und kostengünstigen Einbau von Smart-Metern in ganz vielen Haushalten. Es gibt hier noch viel zu viele alte Stromzähler. Und die neuen Stromzähler sollten nach Möglichkeit von Herstellern kommen, die eine störungsfreie Technik ohne Einflussnahme von außen garantieren. Die Energiewende steht und fällt damit,
dass es auch hier in Iserlohn gelingt, die moderne Technik zum Wohl der Einwohner anzubieten.

Für das Klimabündnis Iserlohn
Bettina Pelters, Gabriele Sanmann, Regina Wetzig